Magische Insel Seelenfrieden.
Gelaufen bin ich,gelaufen,
immer nur gelaufen,um zu vergessen,
was nicht sein durfte,
ohne mich umzudrehen,
ohne zu wissen wohin,
habe mich verloren,verzweifelt, heimatlos,
auf der sinnlosen Suche
nach dem Weshalb, Warum.
Tief nach meinen Wurzeln forschend
gehe den weiten Weg zurück,
in Gedanken, ohne Eile,
in der vagen Hoffnung mich zu finden,
sodass meine Seele
nicht weiter blind umherirrt,
verloren in dieser fremden Welt,
in einer kurzlebigen Zeit.
Getrieben wie der Drache an der Schnur,
geführt von einer unsichtbaren Hand,
vertrauend auf die Weisheit der Engel
lasse ich mich treiben,
auf den leisen Wellen
des Meeres der Erkenntnis,
auf der Suche
nach jener magischen Insel
mit dem gnadenvollen Namen
Seelenfrieden.
©Reimund Schön
Ein beinahe wolkenloser Himmel spannt sich über Sacrow.
Der Himmel brannte über Sacrow,
gierige Flammendrohten mein junges Herz
schmerzlich zu verbrennen,
schwarzer Rauch hüllte alles ein,
so das ich in Gefahr geriet,
in der Flut der Tränen zu ersticken,
damals begannen die Wunden
langsam zu vernarben,
tief eingebrannt
in jede Zelle meines schmächtigen Körpers,
der Verlust von Bruder, Vater, Mutter
die verlorene Heimat unbeschwerter Kindheit,
in jenen Tagen dieses heißen Augustes
vor mehr als vierzig Jahren.
Wunden, die nun endlich heilen sollen,
durch das Wiedererleben des Schmerzes,
durch verzeihen in Liebe ist es möglich.
So kehren auch die Erinnerungen zurück
an all die schönen Tage jenes Sommers,
die in der Tiefe des Schweigens
für immer begraben schienen.
Es ist nicht weniger schmerzlich,
seine Wurzeln zurück zu erlangen,
wie ihr Verlust.
Und ein beinahe wolkenloser Himmel
spannt sich über Sacrow.
©Reimund Schön
Gedanken für den Tag.
Du bist zu unbedeutend,
das die ganze Welt
sich gegen dich
verschworen haben könnte,
bist viel zu wichtig,
um dich den guten Dingen
zu verschließen,
schlucke die bittere Pille
der Enttäuschung,
sei offen für die Liebe,
die in jedem Sonnenstrahl,
in jeder Blüte,
in jedem Regentropfen ist,
die nur darauf wartet,
im richtigen Augenblick,
womöglich am heutigen Tag
dein müdes Herz
mit seinem süßen Necktar
zu berauschen.
©Reimund Schön
Zerbrechliche Seele.
Meine zerbrechliche Seele
wurde wiedergeboren im Meer,
weshalb ich diese tiefe Sehnsucht,
den gewaltigen Drang nach Freiheit verspüre,
im Wald hat sie ihre Heimat gefunden,
welcher mich über die quälende Sehnsucht,
das begrenzte Maß an Freiheit hinweg tröstet,
mir den Glauben an meine Träume bewahrt,
in den Bergen sucht sie Zuflucht,
wenn neue Zweifel kommen,
um für einen Augenblick
den Himmel zu berühren.
©Reimund Schön
Februartraum
Ein warmer Sommerwind
streichelt sanft meine Haut,
flüstert mir leise ins Ohr
<Es ist Zeit für die Liebe>.
Er spielt mit meinem Haar,
betört mich mit Blütenduft,
ein so frischer süßer Hauch
erzählt mit tausend Zungen.
Tanzt mit meinem Spiegelbild
im tiefen Blau des Waldsees,
weckt mich mit einem Kuß
sanft aus meinen Träumen.
©Reimund Schön
V-Menschen
Werden sie verletzt,
siegt die Vernunft,
sie beenden den Verdruß
durch Verzicht,
wegen des verlorenen Vertrauens,
welches besondere Vorsicht verlangt,
was verhindert
sich neu zu verlieben.
©Reimund Schön
Dem Himmel so nah.
An jenem heissen Junitag,
hoch in den schweizer Bergen,
fand ich den kühlen Schatten
unter diesem Lindenbaum.
Eine beinah ungetrübte Sicht,
bis tief ins weite Tal hinein,
führte mich für den Augenblick
in den süßen Rausch der Stille.
Meine Seele fühlte sich so leicht,
folgte den Vögeln ins tiefe Blau
des beinah wolkenlosen Himmels,
wo ich mich in den Weiten verlor.
Ein paradiesisches Glockenspielder Kühe,
von der nahen Weide,
ließ es mich im Herzen wissen,
das ein Engel seine Flügel bekam.
©Reimund Schön
Träume sterben nicht.
Grausige Gedanken fiebern,
durch dein müdes Haupt.
Du spürst in allen Gliedern,
was dir die Sinne raubt.
Angst ist ein Galgenstrick,
schnürt dir die Kehle zu
bricht dir das Genick,
was bleibt ist Grabesruh!
Breche doch dein Schweigen,
lasse heraus die ganze Wut.
Flieh aus dem Höllenreigen,
denn sonst gerinnt dein Blut.
Dein Leben scheint vergittert,
haust hinter dicken Mauern,
bist ganz und gar verbittert,
magst dich selbst bedauern.
Furcht lähmt deine Glieder,
stirbst viele Tode täglich.
Immer und immer wieder,
fühlst dich ganz unsäglich.
Die Hoffnung scheint so fern,
da erblickst du dieses Licht,
geboren ward ein neuer Stern,
Schau, Träume sterben nicht!
©Reimund Schön
Sternenregen
Schaut es regnet Sterne,
glühend bunte Scherben.
Trümmer aus der Ferne,
Träume die leise sterben.
Fallen auf ein karges Feld
in einer finsteren Nacht.
Gaben aus der fernen Welt,
von Götterboten überbracht.
Sie waren nicht verloren,
Sterne die Sehnsucht waren.
Als Träume neu geboren,
die Hoffnung offenbaren.
©Reimund Schön
Puls des Lebens.
Gerade in jener Zeit,
als er aufhörte zu suchen,
allein den Glauben im Herzen,
fand ihn die Liebe
und er spürte ihn wieder,
den Puls des Lebens.
©Reimund Schön
Warme Hände
Mein Glaube...ist die Gewißheit,
das mit kosmischer Energie,in Demut empfangen,
über beharrliches wirken,in weiser Geduldigkeit,
über dienende Hände,in Liebe weiter gegeben,
kleine Wunder geschehen.
das selbst kühnste Erwartungen
letztlich zum guten Ende kommen.
©Reimund Schön
Tanz mit dem Teufel.
Tanz mit dem Teufel
in der Hitze der Nacht,
verbliebende Unschuld,
als Opfergabe erbracht.
Tanz mit dem Teufel
in der höllischen Glut,
ein Fluss blutiger Tränen
mit schäumender Wut.
Tanz mit dem Teufel
in schwefelhaltiger Luft,
ein klagendes Weinen
aus der stickigen Gruft.
Tanz mit dem Teufel
auf glühenden Steinen,
ein schauriges Wimmern,
das Klappern von Gebeinen.
Tanz mit dem Teufel
im allerletzten Gefecht,
die Mutter der Wolllust
mit dem satanischen Knecht.
©Reimund Schön
Der Fürst der Vampire.
In jener sternenklaren Nacht
taucht er auf, aus dem Nichts,
diese imposante Erscheinung,
so geheimnisvoll,so unwirklich.
Sein Lodenmantel bewegt sich
leise,verspielt im Sommerwind,
er bewegt sich so geschmeidig
wie eine Raubkatze auf der Jagd.
Du, ein junges Ding aus der Stadt,
schon weit nach Mitternacht,
alleinauf dem Heimweg von der Disco
in deine noch elterliche Wohnung.
Dein Herz rast vor innerer Erregung
Gänsehaut läuft über deinen Rücken,
bist ganz erstarrt vor leisem Entsetzen,
vor dir steht er, der Fürst der Vampire.
Willig erduldest du seine heissen Küsse,
verlierst dich in seinen leeren Augen,
er redet leise zu dir, mit Engelszungen,
so lieblich wie der Gesang der Sirenen.
Seinen kraftvollen Biss in deinen Hals,
empfindest du als milden, süßen Schmerz,
gierig trinkt er dein pulsierendes Blut,
sein unstillbarer Durst raubt dir die Sinne.
Er schenkt dir damit das ewige Leben,
macht dich zu seiner Hure der Nacht,
bis daß, ein Pfahl getrieben in dein Herz
dich gnädig aus der Verdammnis erlöst.
©Reimund Schön
Der Drache.
Welch ein böser Fluch
lastet auf meiner Seele,
vergiftet mein Herzblut,
jagt michschweißtreibend
durch finstere Nächte,
verleidet mir
stets jeden neuen Tag.
Habe mich bewaffnet,
den Drachen Schwermut
im Kampfe zu besiegen,
ausgestattet,mit dem Schwert des Reiki,
gerüstet mit neuem Mut,
treibt es mich voran
auf dem Pfade Hoffnung.
Mit dem Sonnenaufgang,
der Geburt des Tages,
wandelt sich das Monster,
wird zum Drachen Übermut,
möchte mit mir
über den Wolken fliegen,
mit mächtigen Schwingen
dem Sonnenball entgegen.
Mit himmlischer Energie
besänftige ich das Untier.
Meine Wurzeln schlagen
sich tief in Mutter Erde.
So kann ich diese Schlacht gewinnen,
dieser wandelbare Drache
ist gewiss nicht unbesiegbar.
©Reimund Schön
Der letzte Gast.
Ein kalter Hauch,
ein fahles Licht,
Schmerz im Bauch,
blasses Angesicht.
Zu den Füssen
mein letzter Gast.
ein Lüftlein weht,
alles verblasst.
Das Leben zieht
an mir vorbei,
der Moment entflieht
wie Träumerei.
Sein weißes Leinen
hüllt mich ein,
ein leises Weinen,
es muß wohl sein.
Der letzte Gast
berührt mich sacht,
es fällt jede Last
in finsterer Nacht.
Mein Schmerz vergeht,
Wunden verschwinden,
wie vom Winde verweht,
keine Zeit zu schinden.
Ich möchte schreien,
doch mein Atem vergeht,
es gibt kein Verzeihen,
der Uhrzeiger steht.
Schweißgebadet
bin ich erwacht,
ganz unbeschadet,
in mitten der Nacht.
©Reimund Schön
Engelstränen
In einer kalten Winternacht,
wurde eine Liebe geboren,
zwei Menschen auserkoren
ein Engel hat´s vollbracht.
Der Engel war so tief gerührt
das sein Liebeswerk gelang,
das er im großen Überschwang
sich gar seltsam aufgeführt.
Seine Seele heftig sich befreite,
da er zwei Herzen lieb vereinte,
er freudig Eiskristalle weinte,
so das es auf der Erde schneite.
©Reimund Schön
Kassandra
Ein heller Stern
am dunklen Firmament,
so nah doch so fern,
den man Kassandra nennt.
Ein Behüter der Nacht,
aus Sehnsucht geboren,
der über uns wacht
nur für uns auserkoren.
Ein Stern der devot,
Träume versendet,
ein sanfter Despot
der lieblich blendet.
Herrscher der Traumwelt,
eine nächtliche Brücke,
gewünscht und bestellt,
das er uns verzücke.
©Reimund Schön
Streiter der Nacht.
Du bist so verletzlich,
ein Streiter der Nacht,
fühlst dich entsetzlich,
aus Träumen erwacht.
Noch vor Sekunden
warst du der Held,
man tat´s dir bekunden,
der Retter der Welt.
Tat´s mit riesigen Schwingen,
unbändiger Kraft,
das Böse bezwingen,
mutig,stolz,götterhaft.
Du Streiter der Nacht,
blick nicht furchtsam zurück,
bist erstarkt aufgewacht,
nun wage dein Glück.
©Reimund Schön
Traumvogel
Vom letzten Traum er übrig blieb,
ein Vogel ganz zart und lieb.
Nun sitzt er verstört und zittert,
verängstigt und verbittert.
In Träumen trug er mich hinfort
durch weite fremde Welten
so manchen wundersamen Ort.
Nun möchte er nur noch zurück,
denn er findet kein irdisches Glück.
©Reimund Schön
Werwölfe
Werwölfe sind einsame Jäger,
hungrige Gesellen der Nacht,
streifen durch finstere Wälder,
steht der Mond in voller Pracht.
Werwölfe spüren kein Mitleid,
ein Gewissen haben sie nicht,
getrieben von stetiger Unrast,
jagen sie bis der Tag anbricht.
Werwölfe heulen den Mond an,
triebhaft im magischem Wahn,
beklagen die verlorende Seele,
streiten verbittert Zahn um Zahn.
Ein Werwolf scheut das Taglicht,
ist gar unersättlich in seiner Gier,
am Tag ein so achtbarer Bürger,
in der Nacht ein seelenloses Tier.
©Reimund Schön
Vogelflug
Der graue Vogel Schwermut
fliegt mit müden Flügeln tief,
im Herzen trägt er leise Wut,
im Schnabel den Abschiedsbrief.
Den weissen Vogel Unschuld
gibt es schon lang nicht mehr,
er starb im blutigem Tumult
oder ertrank im Weltenmeer.
Der bunte Vogel Freiheit
fliegt durch den Regenbogen,
viele neidische Jäger mit Geleit,
sind ihn zu fangen,ausgezogen.
Der rote Vogel Liebe
fliegt mit den Turteltauben,
denn er ist zu weilen blind,
jedoch stark im Glauben.
©Reimund Schön
Windsbraut
Auf des Meeres Wogen,
hab ich erschaut,
ganz ungelogen,
des Windes Braut.
Ihr Haar zerzausst,
mit unbändiger Kraft,
im Sturmgebrauss,
wahrlich götterhaft.
Sie hat mich berührt,
lieblich umschlungen,
zu Taten verführt,
mit tausend Zungen.
Sie hat mich umspült,
die Sinne verwirrt,
hab sie heftig gefühlt,
mich gänzlich verirrt.
©Reimund Schön
für Elke Jaspers