In Sternenklarer Nacht.
Bin dir so nah wie im Leben,
wache getreulich über dich
an hellen Tagen, in einsamen Nächten.
Berühre sanft dein Herz,
lass es funkelnde Sterne regnen
als Zeichen nie endender Liebe.
So sehen wir uns wieder
in schlaflosen Nächten,
bis Du am Ende deiner Zeit
zurück in meine Arme findest.
© Reimund Schön
Am helllichten Tag.
Es geschah am hellichten Tag,
eine junge Frau verschwand
spurlos in mitten der Stadt,
lautlos im Gewühl des Großstadtlärms,
zurück bliebenFragen, Ratlosigkeit, Verzweiflung, Schmerz,Menschen verschwinden,
tauchen nie wieder auf,
manche werden nicht einmal vermisst,
als hätte es sie nie gegeben.
Wenn niemand trauert,weint der Himmel.
Es geschieht am helllichten Tag.
©Reimund Schön
Lippenbekenntnis.
Schamlos
küsste er feuchte Lippen,
erglühte in wilder Leidenschaft
im Schoße der Nacht,
um in den Tränen des Tages
zu ertrinken.
©Reimund Schön
Das Sterben der Schmetterlinge.
Nach ihrem Tod
verlor er schmerzhaft, mit ihr,
auch all seinen Lebensmut,
die Lust an allen Dingen,
da alle Farben verblassten.
An jenem leidvollen Tag
starben die Schmetterlinge.
So war er wohl noch lebloser als Sie.
Doch die Liebe verging nicht mit Ihr.
Sie erschien ihm jede Nacht,
legte die verlorenen Dinge,
verpackt, in all den schönen Erinnerungen,
nach und nach zurück in seine Träume.
Eines morgens kehrte eraufrechten Hauptes
heim ins Leben.
©Reimund Schön
Abschied
In gar tiefer Traurigkeit
schreib ich jedes Wort,
nach langer Leidenszeit
trugen sie die Engel fort.
Sie hat es überstanden,
hör ich fast jeden sagen,
ihre Kräfte schwanden,
da mußte sie verzagen.
Ein Mutterherz verschlissen,
hat aufgehört zu schlagen,
wie sehr wir sie vermissen,
an tränenreichen Tagen.
Die Liebste mußte gehen,
zerschlagen ist ein Glück,
es ist nicht zu verstehen,
und es gibt kein zurück
.©Reimund Schön
Der Himmel hat keine Tränen mehr.
Der weite Himmel,
stets wolkenschwer,
hat lange schon
keine Tränen mehr.
Viel zu oft geweint,
viel zu viel gelitten,
endlos lang gebangt,
gnadenlos zerstritten.
Vergebens gehofft,
stets neu enttäuscht,
viel zu viel erwartet,
dafür abgestraft.
Ewig neue Zweifel,
immer wieder Angst,
stets zu viel allein,
an so kalten Tagen.
Viel zu wenig Mut
für diese harte Welt,
zu wenig Vertrauen,
um weiter zu leben.
Der weite Himmel,
stets wolkenschwer,
hat lange schon
keine Tränen mehr.
©Reimund Schön
40 Nächte.
Ich wollte mich verlieben,
und ich wollte jeden Kuss.
so bin ich doch geblieben,
das 40 Nächte leiden muß.
Ich wollte jeden Augenblick,
es schien so wunderbar.
Denk nun bittersüß zurück,
an jene Nächte sternenklar.
Ich wollte mit ihr schweben,
total verrückte Dinge machen.
Wollt die Sinnlichkeit erleben
und ich wollte mit ihr lachen.
Ich tat so viel riskieren,
verliebt bis über beide Ohren.
taten uns auch nicht genieren,
hatten Liebe uns geschworen.
Ich wollte meine Frau belügen,
die Liebe gab mir wohl das Recht.
Genoss den Augenblick in vollen Zügen,
es bekam uns allen schlecht.
Wollte leiden vierzig Nächte,
weil Liebe grausam macht.
Ich bereu das Selbstgerechte,
bin ernüchtert wieder aufgewacht.
©Reimund Schön
Der Abschiedsbrief.
Ein quälend Schmerz gar tief,
schnürt das Herz mir ein.
Sie schrieb mir diesen Brief,
es soll zu Ende sein.
Noch bevor es recht begann,
solls auch schon beendet sein.
Schaum mir betrübt ihr Foto an,
fühl mich verlassen und allein.
Fühl mich zu tiefst verletzt,
vergiesse bittre Tränen.
Weil sie mein Herz zerfetzt,
und tat mich so beschämen.
Ich offenbarte meine Liebe ihr,
hoffte auf das grosse Glück.
Doch sie schlug zu die Tür,
und es gibt kein Zurück.
Es war ihr letztes Wort,
hat diesen Abschiedsbrief geschrieben.
Frag mich nun immerfort,
kann ich jemals wieder lieben?
©Reimund Schön
Noch immer.
Noch immer
sehe ich deinen Schatten,
wie er flüchtig
durch die Räume wandelt.
Sehe dein Gesicht
in Fensterscheiben,
vernehme deine Rufe
aus weiter Ferne.
Sehe dich kommen
oder gehen,
spüre deinen Atem,
kalt auf meiner Haut.
Noch immer
bist du
so allgegenwärtig,
als hätte ich deinen Tod
nur geträumt.
©Reimund Schön
Novemberleid.
Ein Nebelschleier macht sich breit
,Regentropfen prasseln nieder,
nun ist es wieder mal so weit,
das Wetter grau und bieder.
Der November kühl und nass,
nur wenig Sonnenstunden,
die Gesichter wirken blass,
es schmerzen tausend Wunden.
Die Stunden schleichen so dahin,
kalter Wind fegt durch die Gassen,
so das ich müd und traurig bin,
bekomm die Zeit nicht recht zu fassen.
Der Herbst begann mit bunten Farben,
nun macht die Nacht sich langsam breit,
es schmerzen alle meine Narben,
ich spüre tiefes Herzeleid.
Das Jahr geht seinem Ende zu,
die Tage kurz,die Nächte lang,
und die Seele findet Ruh,
fühle mich nicht mehr so krank.
Suche emsig nach Geschenken,
denn es naht die Weihnachtszeit.
darf nun an die Liebsten denken,
Kerzenschimmer weit und breit.
©Reimund Schön
Schwarze Poesie.
Eingemauertin der Einsamkeit des Seins,
belauert von tausend Augen,
so ist das depressive Einmaleins,
Ängste die das Blut aussaugen.
Lange Finger,
die gierig nach dir greifen,
ein überlautes Stimmengewirr,
kränkendes Gelächter,keifen,
gnadenloses Kettengeklirr.
Die Liebe erstickt
verendet trostlos im Sand,
Todeswunsch als Sehnsuchtsmelodie.
Der Tod lieblich im Engelsgewand,
Depression,die schwarze Poesie.
©Reimund Schön
Sie
Sie kam ungebeten
wie der Dieb in der Nacht
wurde zu seinem Schatten,
vergiftete sein Blut.
Sie trank seine Tränen
stahl seinen Lebensmut
brach seinen Stolz,
legte ihn in Ketten.
Sie verfolgte ihn unablässig...
bis tief in seine Träume
kleidete ihn in ein Trauerflor
befreite ihn von jeder Hoffnung
umgab ihn mit Mauern...
die undurchdringlich waren.
Sie stürzte ihn in eine Leere
lehrte ihm die Schuld...
allein bei sich zu suchen
vernebelte seinen Verstand.
Sie ließ ihn Dinge sehen...
die niemand vor ihm sah
hob ihn in himmlische Gefilde
stieß ihn zurück in die Pforten der Hölle
und gab ihm gnädig den Todeskuß
.©Reimund Schön
Nähe
Sehe immer wieder deinen Schatten,
wie er flüchtig durch die Räume huscht.
Sehe dein Gesicht in Fensterscheiben,
als würdest du kommen oder gehen.
Höre den Klang deiner Stimme
wahrhaftig Nahe, flüsternd im Ohr.
Rieche verzückt deinen lieblichen Duft,
wie er leicht in Räumen liegt.
Und ich spüre deinen Atem,
feucht warm auf meiner Haut.
Ja du bist so allgegenwärtig,
als hätte ich den Abschied nur geträumt.
.©Reimund Schön
Stiller Abschied
Als meine Hand
die deine suchte
und nur Einsamkeit fand,
wurde mir schmerzlich bewußt,
daß du gegangen bist.
Als meine Augen
die deinen suchten
und nur Kümmernis fanden,
begriff ich entsetzt,
was Abschied bedeutet,
fort an such ich dich nur noch in der Erinnerung.
©Reimund Schön
Traumhafte Erinnerung
Und da ist sie wieder,
diese verfluchte Angst,
lässt mein Herz rasen,
schnürt mir die Kehle zu.
Dieser Flur ohne Ende,
ich komm nicht voran,
nur gaffende Blicke
aus tieftrüben Augen.
Im panischem Strudel,
erstickt meine Stimme,
nur die Seele schreit
leider ganz ungehört.
Mein Magen krampft,
Schmerz in der Brust,
als würde ich stürzen
in eine endlose Tiefe.
Irrsinnig verzweifelt,
auf Erlösung hoffend,
schlägt mir mein Herz
in der Not bis zum Hals.
Kommt doch ihr Retter,
in den weißen Kitteln,
spritzt mir die Angst
aus frierender Seele.
Bin gar schweißgebadet,
beinah stehend im Bett ,
aus dem bösen Traum
der Erinnerung erwacht.
©Reimund Schön
Sehnsucht
Meine Gedanken kreisen,
möchte bleiben und gehen,
bin total aus den Gleisen,
denn so viel ist geschehen.
Mir ist zittrig und heiß,
kann Sie sehen auch fühlen
mir läuft kalter Schweiß,
sitze zwischen zwei Stühlen.
Mein Herz bleibt fast stehen
ich bekomm keine Luft.
Ich kann Sie fühlen, sehen,
in meiner Nase ihr Duft.
Fühl mich leicht, vergnügt,
möchte jeden umarmen,
dann zu Tode betrübt
so recht zum Erbarmen.
Bin verliebt, beglückt,
möchte nur hin zu ihr,
ich werd fast verrückt,
mein Kopf platzt mir schier.
Möchte gern bei ihr sein,
doch ich bin eingebunden,
möchte heulen und schrei´n,
in den endlosen Stunden.
©Reimund Schön